Auch wenn ich mit einer Haltung, die recht Anti war, gerechnet hatte, sah ich ihn wenigstens für einen Moment perplex an. Er hörte sich an, als wäre er aus einem Computerspiel entsprungen. Aber das hier war kein Spiel und auch wenn ich seinen anscheinenden Spaß nachvollziehen konnte, bemerkte ich schnell, dass ich ihn für diese Antwort innerlich verurteilte. So ging es anderen mit mir wohl auch des Öfteren, aber auch mir war es oft egal, für diesen Augenblick zumindest.
"Ohhhhh sorry... das nächste Mal lass ich dich einfach verrecken..." gab ich voller triefenden Sarkasmus zurück. Patzige Antwort... das konnte ich auch.
Es lag schon eine riesige Ironie in dieser Szenerie. Als würde ein Löwe, der gerade eine Herde Antilopen zerfetzt hatte, einem anderen sagen, dass er damit aufhören sollte. Und dennoch wollte ich Recht behalten und wenigstens versuchen, dafür zu sorgen, dass er nicht noch den falschen Weg einschlug in diesem Chaos.
Fuck, wie ich es hasste, mich um Leute zu kümmern, die mir am Arsch vorbei gingen... Nur kurz schweiften meine Gedanken in Richtung des Anführers ab und ob er denn wusste, dass sein Bruder so drauf war... Vielleicht verhielt er sich ja nur so, weil dieser nicht da war? Aber bei einem war ich mir ganz sicher. Ich würde ihn nicht verpetzen. Das war nicht mein Bier und ich würde mich da ganz sicher nicht wie ein Teebeutel rein hängen.
"Vielleicht brauche ich ja Hilfe dabei...?" ließ ich ihn dann wissen und hatte einen Ton angesetzt, der noch immer widerwillig klang. Denn ich hasste es, um Hilfe zu bitten. Das war etwas, dass mein Stolz gut und gern verschluckte. Doch anscheinend trieb die Sorge um Noellina und June mich dazu an, nicht nur heute über meinen verdammten Schatten zu springen.
Mein Blick ging wieder zu der Blondine. June konnte ich von hier aus leider nicht sehen. Mit entschlossener Miene trat ich näher an den jüngeren heran. "Manchmal ist Teamarbeit leider die Lösung...." warf ich eindringlich ein und hoffte, dass er wenigstens jetzt zur Besinnung kommen würde. Wie ich mich selbst anwiderte, dass ich mir schon fast vor kam, als würde ich betteln. "Ich kann nicht beide beschützen...und sie sind mir verdammt wichtig...und wenn eine von beiden stirbt, dann haben wir beide ein Problem...". Fast schon drohend waren diese Worte über meine Lippen gekommen, als ich mich wieder abwandte und eine fallen gelassene Waffe aufhob, die ich gleich dazu nutzte, zwei weitere Beißer zu erschießen, die sich in Noes Richtung bewegten. Das Gewehr, welches anscheinend einem der Gegner gehört hatte, schien weit zu kommen und ich schaffte es, die Gefahr kurz zu bannen. Doch da kamen noch mehr.
"Vorsicht!" schrie ich in ihre Richtung. So schnell konnte ich sie nicht erreichen...
@Noellina McGreggoar
@June Bowen wir kümmern uns im nächsten Post drum, dass du vielleicht hinter das Tor kommst, oder was meinst du?
@Micah Nolan