GESCHICHTE
Eine kleine Gruppe, die mit Ausnahmen kaum mit Schusswaffen umgehen konnte und wusste, dass Untote auf laute Geräusche anschlugen. Eine Gruppe, die vor über einem halben Jahr das Ferienlager fand und sich dort niederließ. Am Tag nach ihrer Ankunft lernten sie einen Tierpfleger kennen, der sich nie weit von dem Ferienlager entfernt hatte und bis zu diesem Zeitpunkt sich weiter um die Tiere kümmerte. Fünf Wölfe hatten überlebt und er selbst hatte immer ein Waschbärpaar auf den Schultern. Er liebte Tiere und war froh über die friedliche Art, der neuen Gesichter.Was erst nur für sie sein sollte wuchs, als sie beschlossen weitere Überlebende aufzunehmen, die sich zu ihnen verirrten. Schleichend machten sie aus ihrer Kolonie etwas Besonders, etwas Andersartiges. Sie kämpften mit Nahkampfwaffen, bemalten sich zur Tarnung das Gesicht. Sie versuchten das alte Leben hinter sich zu lassen, gaben sich neue Namen und beschlossen ein familiäres Band zu schließen. Nach einigen Erfahrungen des Verrates, führten sie ein Aufnahmeritual ein. Etwas, was das Vertrauen in den Fremden stärken sollte. Und letztendlich gab sich die Kolonie einen Namen. Benannt nach den stärksten Überlebenden des Lagers und Kolonie: The Humming Wolves.
GRUNDRISS & ZUSTAND
Das Koloniegelände ist beinahe riesig. Nur stellenweise umzieht ein Zaun das ehemalige Feriengelände, ebenso, wie ein konstanter Graben um das Gebiet. Wochen, gar Monate dauerte es, ehe er fertig war und noch heute arbeitet man an einer Ecke daran. Im Westen befindet sich der damalige Eingangsbereich, der heute nahezu abgeriegelt ist. Die Parkanlage steht leer, nur ein paar Autos haben dort noch seinen Platz, einige davon auch nicht mehr funktionstüchtig. Weiter im Norden sind einige Unterkünfte und ein kleiner Waldabschnitt mit Baumhäusern, angelegten Bächen, Tunneln und Höhlen, die als Parcours für die Kinder gedient haben. Im Osten der Kolonie, wird es jedoch interessant, neben dem Zeltplatz befindet sich nicht weit ein Tiergehege. Waschbären, Füchse, Bären und Wölfe waren dort untergebracht. Während fast alle davon dem Tod begegnet sind, haben es ein paar geschafft zu überleben- ein Glück für die Kolonie, wie sich herausstellen sollte. Neben den Gehegen, findet man dort auch ein kleines Gebäude mit innerhäuslichen Gehegen und einer Tierarztstation, die oft für Menschen genutzt wird. Weiter im Süden, neben noch ein paar Hütten, ist das Herzstück des Aufnahmerituals. Die Arena. Hier werden Fremde zu Familie. Ein riesiger Schotterplatz mit umliegender Tribüne. Das Zentrum ist im Gegensatz dichter besiedelt. Ein großes Haupthaus, sowie kleine Werkstätten und Hütten verdichten den Platz. Im Haupthaus, um genauer zu sein, im anliegenden ehemaligen großen Geräteschuppen, findet die Befragung des Aufnahmerituals statt.
Der Zustand der Kolonie lässt zu Wünschen übrig. Alles ist mehr sporadisch und soll für den Anfang erstmal seinen Nutzen tun. Die Zäune sind nicht durchzogen, fallen an manchen Stellen zusammen und auch die Unterkünfte haben ihre besten Zeiten gesehen. Es fehlt einfach am Material und der Zeit, alles auf den anfänglichen Stand zu bringen. Doch Stück für Stück arbeiten die Bewohner daran, ihre neue Heimat sicher vor Feinden zu machen.
BEHAUSUNGEN
Wer damals sein eigenes Haus hatte oder seine kleine gemütliche Wohnung, der musste sich wirklich umgewöhnen. Dafür und für die Verhältnisse der heutigen Welt, sind die Zimmer sauber und mit dem Nötigsten ausgestattet. Auf dem Gelände sind vereinzelt Hütten und Bungalows verteilt, mit Vierer-, Doppel- und Einzelzimmern. Wo früher Kinder auf ihren Betten rumgesprungen sind, weil sie es in dem Ferienlager durften und zu Hause nicht, versuchen nun ein paar der letzten Überlebenden ihren Schlaf zu bekommen. Selbst die Anführerin hat keinen Luxus. Auch sie hat eine der Hütten in Anspruch genommen und schläft auf genau der gleichen, harten Matratze, wie die Anderen. Vereinzelt stehen noch Wohnwagen auf dem Gelände, ebenso alte Baumhäuser, die von den Mitgliedern wieder restauriert wurden. Oft schlafen die, die meist die Wacheposten übernehmen dort mit einer anderen Person und lösen sich gegenseitig ab.
AUSSTATTUNG
Die Nahrung wird durch Plünderungstouren - mit ein paar der wenigen Autos, die sie besitzen - in der Umgebung beschafft, doch ist die Umgebung beinahe abgegrast, wenn man bedenkt, dass eine große Anzahl von Mitgliedern damit versorgt werden muss. Auf dem Gelände haben sie deshalb auch eine kleine Ecke für den Anbau von Gemüse und Getreide. Wasser wird von umliegenden Flüssen in Kanister gefüllt und in der Kolonie gefiltert und aufbereitet. Der medizinische Bereich der Kolonie ist noch recht mager ausgestattet. Egal, wie gut die Ärzte sind, ohne das nötige Material können auch sie nicht viel bewirken. Aber die Leute dort sind erfinderisch. Was nicht passt, wird passend gemacht. Doch das wohl wichtigste in dieser Kolonie, sind die Waffen. Der Besitz von Schusswaffen ist zwar nicht verboten, doch wird vermieden diese in Kolonie und Umgebung abzufeuern. Daher greifen sie zu Nahkampfwaffen, einige von diesen sind auch eigenhändig hergestellt worden. Je nachdem, wer mit was besser umgehen kann, werden die Waffen in Auftrag gegeben und verteilt. Vorzugsweise werden Messer, Speere, Schwerter, Peitschen, Schleudern, und Äxte verwenden, nicht zu vergessen aber auch Pfeil und Bogen und Armbrüste. Alles, was leise und effizient ist wird von den Mitgliedern zum Töten benutzt.
BEWOHNER
Die Mitglieder der Kolonie sind ein sehr spezielles Volk. Aufgeschlossen und hilfsbereit, können sie aber auch oft ganz anders. Der Schutz ihrer Familie steht an oberster Stelle und sollte man sich einer Schwester oder einem Bruder nähern und ihn bedrohen, müssen Taten sprechen. Sie sind zuverlässig, loyal und altruistisch. Das heißt natürlich nicht, dass es keine unterschiedlichen Persönlichkeiten gibt. Ganz im Gegenteil, sie werden sogar für die unterschiedlichsten Aufgaben innerhalb der Kolonie gebraucht. Sie verlassen sich aufeinander, ebenso, wie auf die Anführerin, ihr Urteilsvermögen und ihre Entscheidungen. Aus ihr entsprangen die Regeln und Normen für die heutige Kolonie und halten bis jetzt alles zusammen. Allerdings sind die Bewohner sehr eigen und als Fremder muss man sich erst an all das gewöhnen. Die neuen Namen, die selbstgeschmiedeten und geschnitzten Waffen und die "Kriegsbemalung", die manch ein Gesicht ziert. Sie sind schnell und vor allem leise. Beinahe niemals hört man einen Ton aus der Kolonie. Deshalb nennt man das Ferienlager auch oft Dead City.
AUFNAHMERITUAL
Die Ankunft: Klopf Klopf, wer ist da?
Alles beginnt mit dem Betreten des Koloniegeländes, welches wie eine tote Stadt vor einem liegt. Nur Stellenweise erheben sich Zäune um das ehemalige Ferienlager und verwehren den Blick auf die dahinter wachehaltenden Mitglieder. Bevor der Frischling jedoch in die Fänge des ausgehobenen und mit spitzen Stöcken ausgestatteten Grabens gelangen kann, tritt eine der Wachen hervor. Eine kurze Unterhaltung folgt. Was will der Fremde hier? Möchte er ein Teil der Gruppe werden und die Vorteile einer Kolonie in Anspruch nehmen? Sollte Letztere mir Ja beantwortet werden, folgt eine Art Aufnahmeritual. Nachdem dem Ankömmling alle Waffen abgenommen wurden beginnt die Befragung.
1. Die Befragung: Wir müssen wissen, wer du bist, damit du sein kannst, wer du sein willst.
Der Neuling wird in einen Raum des Haupthauses geführt. Ein schlichtes, kahles Zimmer mit zwei Tischen und drei Stühlen. Der Stuhl ohne Tisch ist für den Neuen bestimmt, in einer Ecke an einem Tisch sitzt eine ältere Dame mit langem schwarz- gräulichem Haar und hält Zettel und Stift bereit. Geduldig wartet sie auf das hohe Tier der Kolonie, welches die Befragung durchführen soll. Die Frau - die Anführerin - tritt ein und setzt sich schweigend und musternd auf ihren Platz, gegenüber dem Neuling. Kurz und knapp gibt die alte Frau im Hintergrund eine Zusammenfassung von dem, wer sie sind und fragt ihn noch einmal, ob er sich sicher ist alles Nötige tun zu wollen, um ein Teil von ihnen zu werden. Lautet die Antwort 'Nein', darf er unverzüglich gehen. Sagt er aber Ja, gibt es kein Zurück mehr.
Dann beginnt die Anführerin sofort mit der Befragung, bestehend aus folgenden Fragen in genau dieser Reihenfolge:
Persönliches:
1. Wie lautet dein voller Name?
2. Wie alt bist du?
3. Unter welchen Familienverhältnissen bist du aufgewachsen?
4. Leidest du an einer Krankheit/ Allergie?
Das Leben während der Apokalypse:
1. Warst du zuvor in einer Kolonie bzw. wo hast du zuvor gehaust?
2. Welches sind deine bevorzugten Waffen gegen die Untoten?
3. Wie viele Menschen hast du bisher getötet, wen und warum?
Das Leben in der Kolonie:
1. Zwei unserer Koloniemitglieder werden von einer dir aus früheren Zeiten bekannten Person bedroht. Was tust du?
2. Ein Koloniemitglied wird außerhalb einer Plünderungstour gebissen. Ihr seid allein. Wirst du ihn töten oder am Leben lassen und weglaufen?
3. Die Kolonie wird von Feinden überrannt. Sie stellen dir zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Sich ihnen anzuschließen oder zu sterben. Was wählst du?
Die ältere Dame beendet den letzten Satz auf ihrem Papier und faltet es einmal in der Mitte. Jede Befragung wird mitgeschrieben und ad acta gelegt. Das ist das einzige, was sie an persönlichen Daten wissen möchten, der Rest ist für die Anführerin irrelevant. Sie gibt keinerlei Anzeichen, ob ihr die Antworten gefallen haben oder sie den Neuling für nicht aufnahmewürdig empfindet. Stattdessen gibt sie ein Handzeichen und drei bewaffnete Männer kommen in den Raum und führen den Frischling ab.
2. Der Zweikampf: Zeig uns was du kannst und wir zeigen dir, wozu wir fähig sind.
Unwissend, was nun auf ihn zukommen wird, findet sich der Neuling in einem dunklen kleinen Raum wieder. Die Wände sind kühl und aus rissigem Holz. Noch immer trägt er nur seine Klamotten am Leib und keinerlei Waffen bei sich. Etwas, was sich bei der zweiten Aufgabe ändern wird. Die Männer, die ihn in das Dunkel geworfen haben, öffnen die Tür und zerren ihn raus auf den mit Tribünen und Zäunen umrandeten Schotterplatz. Jeder Schritt verursacht eine Staubwolke, die immer größer und bedrohlicher wirkt, als die Männer ihn zur Mitte des Platzes schleppen. Die Anführerin tritt hervor und verkündet, dass nun der Beweis der Kräfte folgt. Dem Neuen sei es gestattet, sich eine selbstgewählte Waffe auszusuchen, die sie ihm vor seinen Füßen präsentieren und danach darf er sich unter all den Koloniemitgliedern jemanden aussuchen, der gegen ihn kämpfen wird. Unter den Waffen sind keine Schusswaffen, sondern größtenteils Nahkampfwaffen, wie Speere, Äxte, eine Art Schwerter, Peitschen, sowie Dolche und Messer. Mit den Worten "Dieser Kampf kann nur auf eine Weise enden.", fordert sie den Neuen auf, sich jemanden aus der Gruppe auszusuchen. Nur Mitglieder, die während dieser Zeit Wache halten müssen, sind von dem Aufnahmeritual befreit und stehen nicht zum Kampf zur Verfügung. Man sollte sich nicht täuschen lassen, denn auch die zierlichste Frau der Kolonie, ist ein Profi seiner gewählten Waffe.
Der Kampf beginnt und es darf um ihr Leben gekämpft werden. Was jedoch nur die Koloniemitglieder wissen ist, dass der Kampf nicht mit dem Tod eines Mannes beendet ist, sondern vorher eingeschritten wird. Die Mitglieder wissen, wo ihre Grenzen sind und stoppen, kurz bevor sie ihn töten würden. Der Neue würde natürlich -unwissend wie er ist- versuchen das Mitglied zu töten. An dieser Stelle stürmen einige Männer das Feld und halten ihn davon ab. Dann werden beide Krieger auf die Krankenstation gebracht und ihre Wunden versorgt.
3. Die neue Familie: Wenn du bis jetzt allein warst, dann wirst du es absofort nie wieder sein. Willkommen in der Familie.
Sobald die Pfleger ihr 'Ok' für den Neuling geben, beginnt für ihn die letzte Hürde. Keine angenehme Prozedur, doch wesentlich einfacher als die Zweite. Als Zeichen ihrer Zugehörigkeit tragen alle Mitglieder ein Brandzeichen auf dem Körper. Sie gleichen sich nicht alle, denn zugehörig ihrer Ränge, werden die Zeichen immer wieder erweitert, sollte ein Mitglied in der Kolonie aufsteigen. Sich dem jetzt zu verweigern, wo man es doch bald geschafft hat, wäre also dumm und würden auch von den Mitgliedern nicht respektiert werden. Das heiße Metall wird auf die Haut gedrückt, während der Neue auf ein Tuch beißt.
Jetzt gilt es nur noch sein altes Leben hinter sich zu lassen, indem man sich einen neuen Namen aussucht, mit welchem man ausschließlich gerufen wird. Ein selbstgegebener, wie eine Art Codename. Oft werden Begriffe, wie Z. B Tiere in anderen Sprachen genommen. Der alte Name ist nur den zwei Befragern bekannt und wird auch niemandem verraten. Nun ist man Teil der Kolonie.
- Je nach Verfassung und schwere der Zugezogenen Verletzungen, kann das gesamte Ritual 2 - 10 Tage dauern.
- Verrat wird ähnlich wie der zweite Punkt des Aufnahmerituals bestraft