Storytime
Wir befinden uns im Herbst des Jahres 2017. Seit zwei Jahren wandeln sogenannte Zombies auf unserer Erde und machen den letzten Überlebenden das Leben schwer. Das Chaos verbreitete sich schleichend und so nahm der Tod immer mehr von den Lebenden mit sich. Die mit Kampfgeist, Stärke und vor allem Köpfchen, schafften es irgendwie all den Verlust und Schmerz zu verkraften und sich mit der neuen Welt "anzufreunden". Die einen sahen den Ausbruch der Seuche als Strafe, andere wiederum als Neuanfang. Jene, denen in ihrem früheren Leben nie etwas Gutes widerfahren war, ob sie nun selbst daran schuld waren oder der Einfluss anderer Menschen. Mittlerweile ist die Vergangenheit jedoch irrelevant geworden, im Anbetracht dessen, was einem jeden Tag aufs Neue bevorstand. Einige der letzten Überlebenden schlossen sich in Gruppen und Kolonien zusammen, um die Chancen aufs Überleben zu erhöhen und das Lebewesen Mensch zu bewahren. Doch nicht jede dieser Gruppen hat gute Absichten. Den mit dem Tod tat sich ein weiteres Hindernis auf. Misstrauen, Kampf und Krieg. Niemand vertraut dem anderen, selbst wenn er es unter Beweis stellt. Kämpfe wegen Konserven werden ausgetragen und Kriege geführt, weil man am Leben bleiben will. Ein Messer in der Brust eines Feindes als Zeichen des Überlebens...
Team
Date
WeatherDer Herbst ist in Washington eingezogen und macht den Überlebenden zuschaffen. Regenschauer, Stürme und kalte Winde ziehen durch die Straßen und Wälder, während der wandelnde Tod ungehindert weiter mordet. Wer überleben will, sollte sich warme Sachen anziehen und sich einen Unterschlupf suchen, sowie ein paar Konserven bunkern. Vielleicht wäre es sogar sicherer sich einer Kolonie anzuschließen? Doch bedenke, nach dem Herbst kommt der Winter.
NewsflashNeues Jahr neues Glück, neue Beißer. Wir kämpfen weiter gegen die Untoten doch nicht nur diese sind zur Quelle des Bösen geworden. Auch die Menschen sind zu einer großen Gefahr geworden. Die Mitglieder des Hotel Herrenhaus werden dies nun am eigenen Leib erfahren müssen, da das Hotel angegegriffen wird. Werden sie ihr zu Hause verteidigen können und wieso eilt der Güterhof ihnen nun zur Hilfe? - your Last Survivors Team, since March 2018 ♥
#1

⬩ Gefangen unter der Erde ⬩ Talea & Zayn ⬩ 18. Oktober ⬩ Mitternacht - closed -

in Verschobene Plays 29.09.2019 20:46
von Talea Fraser (gelöscht)
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FORTSETZUNG NP 'between palpitation and necessity'
Unter der Erde, in einem Buker in DC / 18.10.17 / Mitternacht
@Zayn Heavens


Ich brachte eine ganze Weile kein einziges Wort mehr zustande, da Zayn mir meine Euphorie von Silbe zu Silbe mehr zunichte machte. Es viel mir gar schwer seinen Worten folge zu leisten, den Inhalt auf zu nehmen und zu verarbeiten. Hatte ich mich wirklich so komisch verhalten? Ich versuche mich an die letzten Sekunden zu erinnern, doch alles was dabei raus kommt sind Herzrasen und Schwindel. Anhand der Worte meines Begleiters erkannte ich lediglich, dass ich entweder etwas ganz und gar nicht mit meiner Wahrnehmung stimmen konnte, oder das Zayn ein riesen großes Arschloch war. Vielleicht ja auch beides, wer weiß das schon. ich schließe die Augen und versuche seine Worte zu verdauen. Reibe meine Schläfen, obwohl ich keine Kopfschmerzen verspüre. Um mich ist es plötzlich ganz Still geworden. Ich habe nicht vor zu widersprechen, oder mich intensiver damit zu befassen. Ich denke lediglich an den Plan und daran, dass er zumindest in dieser Hinsicht Recht zu behalten scheint. Es wäre wirklich Riskant. Doch aus mir muss Verzweiflung gesprochen haben. Eines steht fest. So Sicher wir hier auch sein mögen, wir sitzen in der Falle. Und das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich verspüre ein Gefühl von Panik in mir aufkommen und weiß dieses nicht ganz Recht ein zu Ordnen. Die Symptome würden von Klaustrophobie sprechen, doch damit hatte ich noch nie zuvor ein Problem. Und eine plötzliche Entwicklung erscheint mir äußerst Unwahrscheinlich. Eine andere Möglichkeit, wäre eine entzündete Wunde. Doch mein Arm sah zuletzt gar nicht schlecht aus, oder? Ich habe momentan so viele Wunden, dass ich nicht mal wüsste wo ich anfangen sollte zu suchen. Mittlerweile weiß ich zumindest, dass jede noch so kleine Schramme, große Schwierigkeiten verursachen kann. Ich halte mich an der Bettkante fest und versuche meinen Blick auf zu richten. Ich gebe ein klägliches Seufzen von mir, als er mich bittet, ihn keinen Held zu nennen. »Wenn ich dich nicht ein mal als das benennen darf, was du nun mal bis vor zwei Minuten für mich gewesen bist, dann unterlasse es bitte ebenfalls, mich als 'deine Süße' zu betiteln.« Gebe ich nur verletzt zurück, da ich mich fühle, als hätte ich mich irgendwo lächerlich gemacht. War es nicht mittlerweile Offensichtlich, dass sich mein Körperlicher Zustand, auf meinen Geist übertrug? Und selbst wenn es nicht so wäre. An ehrlichen Gefühlen kann nichts falsches sein. Und nun bin ich diejenige, die seinem Annäherungsversuch ausweicht. »Dein 'Darling', kannst du dir demnach genauso gut klemmen, Heavens.« Griff ich süffisant drein blickend auf einen vergangenen Spitznamen zurück, von dem ich mich noch nicht trennen wollte. Auch jeden weiteren Versuch wehre ich ab, bis ich mich erschöpft auf das Bett sinken lasse, wobei ich doch gerade erst aufgewacht bin. Malia springt zu mir und Zayn auf das Bett und schnuppert durch mein Gesicht, ehe sie zu wimmern beginnt und sich zu mir legt. »Es geht mir nicht gut.« Stoße ich hervor und spüre, wie heiß mein Atem geworden ist. »Ich glaube irgendeine Wunde muss sich entzündet haben. Ich kann es nicht genau sagen, aber..« Meine Stimme wird immer brüchiger, ehe sie in ein leises Wimmern über läuft. »Ich muss hier raus.. Ich muss nach Hause..« ist der letzte, wirre Satz, den ich von mir gebe, ehe ich das Bewusstsein verliere. Als ich aufwache, kann ich nicht mal schätzen, wie spät es ist. Ich spüre den Schweiß auf meiner Haut und den Nassen Lappen auf meiner Stirn, den nur Zayn darauf platziert haben konnte. Was auch immer er gemacht hatte, es schien zu wirken. Schwitzen war immer ein gutes Zeichen. Mein Körper stößt das Fieber ab. Versucht die Quelle zu eliminieren. Ich weiß schon gar nicht mehr, was mein nächster Gedanke sein könnte, ehe ich erneut in einen Traumlosen Schlaf übergehe. Ich weiß noch, dass ich einige male weg gedämmert sein muss, doch irgendwann wache ich auf und schaffe es, mein Bewusstsein aufrecht zu erhalten. Ich taste nach Zayn, ergreife allerdings nur Malias Fell, welches ich dennoch gleich zu streicheln beginne, was mit einem erfreuten wedeln der Rute erwidert wird. Langsam bekomme ich die Augen auf, ohne sie sogleich wieder schließen zu müssen. Als ich Zayn nicht sofort sehen kann, bekomme ich Panik und rufe mehrmals, leise seinen Namen. Doch weit, konnte er nicht sein, dachte ich, wo doch die Untoten über unseren Köpfen einfach keine Ruhe geben wollten. Ich versuche mich auf zu richten, doch es gelingt mir nicht. Mein Schwindelgefühl ist einfach zu enorm und meine Wahrnehmung noch viel zu sehr eingeschränkt. Stöhnend blinzle ich durch den Raum. »Tut mir leid. Wie lange war ich weg?« Stöhne ich, während Mund und Hals mir vor kommen, als wären sie völlig ausgetrocknet. Ich greife nach dem Wasser, neben dem Bett und trinke mühevoll und mich selbst beträufelnd einige Schlücke davon. Wütend schlage ich auf das Bett neben mir, als ich die Flasche wieder hinab gestellt habe, was Malia aufschrecken ließ. Ich entschuldige mich verzweifelt und beginne zu weinen. Mich so Hilflos zu fühlen, ist eines der wenigen Dinge, die mich noch dazu bewegen können. Würde ich mich nicht in diesem Gottverdammten Untergrund Gefängnis befinden, hätte mich die Dunkelheit wahrscheinlich schon längst für die Ewigkeit zu sich geholt.


zuletzt bearbeitet 22.11.2019 22:59 | nach oben springen

#2

RE: ⬩ Gefangen unter der Erde ⬩ Talea & Zayn ⬩ 19. Oktober ⬩ Mitternacht

in Verschobene Plays 11.11.2019 01:21
von Zayn Heavens (gelöscht)
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Wenn du strahlst, strahle ich
Wenn du verrückt bist, bin ich Realist
Wenn ich ein Arschloch bin, bist du es, der mich einen Helden nennt
Wenn du verletzt bist, bin ich es, der jedwede Logik und jede Vorsicht über den Haufen wirft, um dich zu retten

@Talea Fraser


Kurzer Funfact: Ich war noch nie ein Held. Das wollte ich auch nie sein. Helden mussten immer andere Leute beschützen. Ich konnte ja nicht mal mich wirklich schützen. Held...Superheld, Alltagsheld...Wer sagte einem schon, dass man ein Held war? Nur weil man für Aktionen brachte, die für einen selbst am logischsten waren? Ich wusste, dass ich Talea durch meine Worte hart traf. Ich hätte alles besser formulieren können, aber ich wollte alles dafür tun, dass sie kapierte, in welcher Lage wir waren. Ich wollte sie hier rausbringen. Ich wollte, dass sie sich später in Sicherheit ausruhen konnte. Ich blockte mit dieser Einstellung auch ihre abfälligen und vor Bitterkeit triefenden Erwiderungen ab. Talea würde wieder damit aufhören, sich wie eine durchgeknallte Diva zu verhalten. Ich seufzte nur überdramatisch und nahm mir die Flasche, um etwas zu trinken. Das halbwegs kühle Wasser rann mir den Hals runter. Ich wusste gar nicht mehr, wie lange ich nichts mehr getrunken hatte. Ich genoss das Wasser. Das hättet ihr auch, wenn ihr so einen trockenen Hals gehabt hättet. Danach beobachtete ich wieder meine Wegbegleiterin und ehemalige Erzfeindin, wenn man das so sagen konnte. Ich würde ihr alle Wünsche erfüllen, wenn ich könnte, aber ich musste realistisch sein und ihr Kontra liefern. Ich war schon mein ganzes Leben das typische Arschloch. Was machten dann noch ein Tage oder Wochen aus? Ich hatte die Rolle und spielte sie. Ich hatte das Konzept auch erst verstanden, als ich schon ein paar Monate lang Schauspieler war. Wir alle spielten eine Rolle. Arrogante sexsüchtige Typen, schüchterne Nerds, botoxsüchtge Barbiepuppen...jeder von ihnen spielte eine Rolle. Die Zivilisation bestand aus Rollen. Die Gesellschaft half auch bei der Rollenfindung. Das Drehbuch hatten aber meistens andere Leute in der Hand. Ich will nicht behaupten, dass es Gottes Wille war, dass meine Mutter starb. So war es ja auch nicht gewesen. Es war der Krebs gewesen. Meine Mutter war nicht mal Raucherin gewesen und trotzdem traf sie es. Reiner Zufall war es. Natürlich war es unfair, aber so war das Leben halt. Geboren, um zu sterben. Die Apokalypse konnte sich Zayn aber nicht erklären. Wahrscheinlich war irgendein Experiment schiefgegangen. Keine Ahnung. Und jetzt: Cut! Zurück in den Bunker.

Da lag ich nun. Talea ging es immer schlechter. Ich war natürlich direkt bei ihr gewesen. Ihre Stirn war etwas heißer. Ich vermutete eine Panikattacke. Talea war nach den Ereignissen der letzten vierundzwanzig Stunden wahrscheinlich total am Arsch. Verständlich. Eine Kugel abzubekommen, seinen Erzfeind wiederzutreffen, mit ihm dann rumzuknutschen und dann in einem Bunker gefangen zu sein, konnte schon an den Nerven zerren. Ich wusste selber nicht, wie ich so ruhig bleiben konnte. Vielleicht lag es daran, dass sie langsam etwas durchdrehte. Vielleicht ließ mich das einen kühlen Kopf behalten. Ich strich der Braunhaarigen die Haare aus dem Gesicht, als diese die Augen schloss. Ich küsste ihr kurz auf die Stirn und erhob mich dann, um einen nassen Lappen vorzubereiten und ihr auf die Stirn zu legen.
"Schlaf gut, mein Schatz." Ich seufzte tief durch und überlegte eine Stunde lang, was ich machen könnte, während ich etwas wehmütig zu Talea sah. Verdammt, ich war tatsächlich total in sie verschossen. Malia lag mittlerweile auch auf dem Bett und hatte es sich gemütlich gemacht.Ich erhob mich daraufhin und ging Richtung Luke. Es war eine dumme Idee, aber Talea musste hier raus. Ich horchte nach Bewegungen, aber nahm nichts wahr. Ich stieg auf die Treppe und öffnete langsam die Luke. Mein Falchion hielt ich in der rechten Hand, während ich langsam aus dem Bunker kletterte. Der Keller war leer. Ich lehnte die Bunkertür an und legte etwas vor, falls jemand vor mir da reinkommen sollte. Ich schlich nun die Treppe hinauf und sah mich in der Küche um. Aber erst im Flur standen welche. Drei Untote an der Zahl. Ich atmete tief durch und klopfte sanft gegen den Türrahmen, um einen von ihnen anzulocken. Das klappte. Ich konnte ihm wenig später die Klinge in den Kopf stecken. Dann kam der Zweite. Bei ihm hatte ich Schwierigkeiten, da das Falchion nicht mehr so einfach aus dem Kopf kommen wollte, während der Dritte schon auf mich zukam. Die wandelnde Leiche warf mich um und schnappte nach mir. Ich dachte sofort an Taleas Zustand und suchte nach Gegenständen auf dem Boden, da mein Falchion ein paar Meter neben mir lag. Ich hatte aber Glück und konnte eine Gabel greifen. Als er sein Maul öffnete, schob ich sie ihm in den Mund und war dem Biss, dem Tod durch die Untoten, damit zum ersten Mal um Millimeter entfernt. Seine Zähne streiften meinen Daumen kurz sanft und hinterließen damit nicht mal einen Kratzer. Ich drückte den beißunfähigen Untoten von mir und hechtete zu meinem Falchion, um ihm daraufhin in den Kopf zu stechen. Ich hatte aber keine Zeit, um geschockt zu sein. Die Dinger könnten immer noch zahlreich hier sein. Ich musste das Erdgeschoss des Hauses durchsuchen, um einen Fluchtweg zu sichern. Ich schloss jedenfalls alle offenen Türen des Erdgeschosses, als ich wieder die Treppe hinabstieg. Das Erdgeschoss war sauber gewesen. Die meisten Untoten mussten weitergezogen sein. Ich schloss die Luke über mir, als ich den Bunker betrat und zog mir das blutdurchtränkte Shirt aus, bevor ich mich neben Talea aufs Bett fallen ließ. Ich saß dann erstmal meinen Schock aus. Während Talea schlief und normal vor sich hin atmete, lag ich mit aufgerissenen Augen dort und malte mir aus, was mit einem Biss passiert wäre. Ich war so kurz davor gewesen, so elendig zu sterben. Ohne Talea wäre es mir sicherlich schwerer gefallen, den Untoten abzublocken und durchzuhalten. Ich durfte sie nicht im Stich lassen. Nach einer halben Stunde hatte ich mich wieder halbwegs beruhigt und fing an, zu dösen. Als Talea dann aber stöhnend erwachte, war ich auch wieder hellwach. Sie strich Malia übers Fell und flüsterte meinen Namen. Meine Augen füllen sich langsam mit Tränen. Ich musste lachen, als sie fragte, wie lange sie geschlafen hatte. "Ich glaube zwei Stunden, Schatz. Und ich denke, ich habe gute Nachrichten, aber erst muss ich dir sagen..." Ich richtete mich auf und gab ihr einen langen Kuss auf die Stirn. Zudem nahm ich noch ihre linke Hand in meine rechte. "...wie sehr ich dich liebe, Talea. Ich liebe dich so unfassbar. Noch nie habe ich sowas gefühlt..." Ja, ich war in diesem Moment ein Idiot. Ich gestand gerade einer erschöpften verletzten Frau meine Gefühle für sie. Ich konnte aber nicht anders. Diese Nahtoderfahrung hatte mir klargemacht, dass ich Talea brauchte. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt auch, dass ich mich einem uralten Klischee bediente, aber es war mir egal. Diese Situation war schrecklich, aber diese Frau war perfekt.


Ethan Haddock Stalker Alarm!
zuletzt bearbeitet 11.11.2019 01:38 | nach oben springen

#3

RE: ⬩ Gefangen unter der Erde ⬩ Talea & Zayn ⬩ 19. Oktober ⬩ Mitternacht

in Verschobene Plays 16.11.2019 01:40
von Talea Fraser (gelöscht)
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@Zayn Heavens

"Egal wie schwer alles ist, wir halten zusammen, oder nicht?
Und egal, wie viele Schmerzen da sind, wir kriegen das irgendwie hin, oder nicht?
Du hast gesagt: Was auch kommt, wir stehen wieder auf, immer,
Sag das nochmal, sag irgendwas, sag Diesmal auch!, bitte."




Während Zayn für uns sein Leben riskierte, vegetierte ich fiebernd vor mich hin. Immer wieder schreckte ich Schweißgebadet und mit zitternden Extremitäten auf, ehe ich in binnen Sekunden wieder ins Schwarze Nichts nickte. Und diese Sekunden reichten lange nicht aus, um merken zu können, welcher Hirnrissigen Aktion sich mein Begleiter gerade hingab. Wahrscheinlich würde ich es nicht einmal mehr wahrnehmen, würde der Bunker einstürzen oder dergleichen. Ich hatte keine Zeit, oder Ressourcen, um nachzudenken, geschweige denn irgendetwas zu tun, was Zayn helfen könnte. Wie denn auch? Ich hatte keinen blassen Schimmer, war nicht mal in der Lage einen haben zu können. Ich konnte nicht mal mehr sagen, was in den letzten Vierundzwanzig Stunden passiert war. Als hätte man einfach mal eben einen Ordner in meinem Gedächtniszentrum gelöscht. Ich erinnere mich noch an einen Tag, an dem ich Kyran aufgrund eines Fieberkrampfes in ein Krankenhaus fuhr. Mit dem Auto. Ohne Führerschein. Tatsächlich existieren solche Situationen nicht nur in der Welt der Filmindustrie, sondern auch im echten Leben. Mein Bruder war Fünf, als er plötzlich im Wohnzimmer stand und umfiel, wie ein Sack Kartoffeln. Er war klatschnass, von oben bis unten. Blass wie französischer Weißkäse und krampfte, als würde er einen Epileptischen Anfall erleiden. Meine Wenigkeit war zu der Zeit zarte Zwölf Jahre alt und mentale Erziehungsberechtigte Nummer Eins. Unsere Mutter machte eine Nachtschicht nach der anderen. Personalmangel – damals wie vor dem Ausbruch. Sie wusste das Kyran krank war. Doch wäre sie nicht arbeiten gegangen, hätte sie den Job entweder an den Nagel hängen – oder sich die nötigen Medikamente nicht leisten können. Großartiges System, oder? So saß ich da also auf dem Sofa und sah verbotener Weise einen Film mit FSK. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Nun ja, freiwillig war es ja und kontrolliert hat es niemand. War es dann wirklich noch verboten? Jedenfalls schlenderte der kleine Wurm ins Wohnzimmer hinein, mit seinem Kuscheltier Namens Brody, einer grauen Seerobbe mit rotem Halstuch, der manchmal mehr wie ein Fetzen Stoff ausgesehen hatte, als nach einer tatsächlichen Seerobbe, und sagte, dass es ihm gar nicht gut ginge. Und ehe ich aufgesprungen war, lag er schon auf dem Boden und zitterte unaufhörlich. Ich rannte los und holte den Bollerwagen, der im Flur stand. Hievte Kyran unter dem Einfluss des Adrenalins hinein, schnappte mir den Schlüssel für das Auto und rannte mit dem Bollerwagen laut krachend in den Regen hinein, auf Socken. Ich ließ die Haustür auf, buchsierte Kyri auf den Rücksitz und düste davon. Ich rammte zwei parkende Autos und die Säule des Einganges des Krankenhauses. Aber mein Bruder bekam gerade noch rechtzeitig Hilfe und sonst kam niemand zu schaden. Die Eltern von Malia sei Dank. Als ich noch jünger war, durften wir häufiger mit Mr. Harper Auto fahren. Ohne diese kleine Einführung, wären Kyran und ich vielleicht sogar beide drauf gegangen. Meine Mutter erwähnte es nie wieder. Fuhr über Monate mit den Macken im Auto durch die Gegend, bis sie es sich leisten konnte, es reparieren zu lassen. Ein Wunder, dass ich nicht auch schon längst zu krampfen begonnen hatte. Ich meine, Zayn hat seine Arbeit sehr gut gemacht. Die Wunde war für einen Laien beinahe perfekt verschlossen, der Blutfluss genau richtig abgedrückt worden. Doch wir verfügten beide nicht über die Mittel, die eine verhindern könnten, dass Bakterien in die Wunde gelangen. Und genau das, ist passiert. Die Schusswunde, von dem freundlichen Verfolger, hatte sich hochgradig entzündet, was sich auf meinen gesamten Blutkreislauf ausgewirkt hatte. Eine Blutvergiftung obendrein, jedoch langsam fortschreitend. Immerhin.

Als ich das erste mal wieder tatsächliches Bewusstsein erlange, mich schwindelnd und mit verschwommenem, glasigem Blick aufrichte, sitzt Zayn bereits neben mir, um mich zu halten. Nachdem ich unter einem kratzigen Hals erfragt hatte, wie lange ich weg war und meine Kehle mit der wohltuenden Flüssigkeit von klarem Wasser besänftigt habe, bemerke ich erstmals, dass etwas nicht stimmt. Zayn wirkt aufgelöst, mit Schweißperlen auf der Stirn und schwitzigen Händen. Ich bemerke einen wagen Luftzug und beginne zu frösteln. Halte mich an Zayn fest, während er mir einen Kuss auf die Stirn haucht und meine Hand hält. Ich höre die Worte, die mit einem Rauschen begleitet werden und spüre wie sich meine Augen mit Tränen füllen. Auch wenn meine Ohren klingeln, kommen die Worte in meinem Verständnis klar und deutlich an. Ich strenge meine Muskeln an, um ein Lächeln hervor zu bringen und vereine meine Lippen mit den seinen. Ich hole tief Luft und lege meine Hand auf seine Wange. »Ich liebe dich, Zayn Heavens. Und ich möchte mich weigern, je wieder von deiner Seite zu weichen.« Spreche ich den Gedanken aus, der sich als erstes gedanklich gebildet hat und küssen ihn nochmals unter Anstrengung, doch das ist mir egal. Dann jedoch muss ich mich zwingen diese wundervolle Situation in den Hintergrund rücken zu lassen. Ich schaue an Zayn vorbei, löse mich von seinen glänzenden, Blauen Augen und entdecke die geöffnete Luke. »Wie...« Sage ich und will aufstehen, doch meine Beine wollen mich kaum tragen. Ich warte einige Momente, ehe ich einen zweiten Versuch starte und Zayn mir hilf. Mit großen, unsicheren Augen starre ich ihn an. »Was hast du gemacht? Was ist passiert?« Frage ich und bemerke die verzehrende Sorge in mir. Was hatte er getan, um so aufgelöst zu sein? Hatte er sich in Gefahr gebracht? Ich halte mich an seinem Arm fest und sehe ihn fragend an. »Ich weiß nicht wie, aber ich glaube, schlau war es nicht. Allerdings muss ich etwas loswerden, was mir ganz und gar nicht gefällt. Ich habe hohes Fieber, Zayn. Die Wunde hat sich entzündet. Ich brauche Antibiotika. Wir müssen los.« Hole ich schwerfällig Luft. »Ich weiß nicht, wie lange ich es noch..aushalte.« Spreche ich die Wahrheit aus und merke erneut, wie sehr sich das Zittern auf meine Gelenke und mein Gleichgewicht überträgt. Ich bekomme Panik, höre Malia fiepen und muss mich wieder setzen. Wie soll ich es schaffen, überhaupt hier raus zu kommen. Kilometerweit zu laufen. Wo sollen wir Antibiotika herbekommen? In all der Zeit, in der ich etliche Läden und Apotheken durchforstet hatte, fand sich nirgends auch nur noch eine Flasche mit einem Antibiotikum. Soll es das gewesen sein? Soll ich am Rande der Apokalypse an einer Entzündung verrecken? Ich beginne schwerer zu Atmen und halte mich fester an Zayn fest. »Ich werde sterben.« Füllen sich meine Augen erneut mit Tränen, als mich diese, für mich, klare Erkenntnis trifft, wie ein Schlag ins Gesicht, mit einem Eisenbarren.


zuletzt bearbeitet 16.11.2019 01:43 | nach oben springen

#4

RE: ⬩ Gefangen unter der Erde ⬩ Talea & Zayn ⬩ 19. Oktober ⬩ Mitternacht

in Verschobene Plays 21.11.2019 00:00
von Zayn Heavens (gelöscht)
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Nachdem ich wieder an Taleas Seite war und sie nach einigen Minuten wieder erwachte, wurde ich direkt wieder in einen Kuss gezogen. Es war unangebracht. Ich erwiderte nicht wirklich und drückte sie sanft wieder ins Bett. Nett gemeint, aber es verschwendete die kostbare Zeit, in der Talea geholfen werden konnte. Draußen war es dunkel. Das war nicht gerade hilfreich. Ich legte meine Hand an die Stirn und sah einfach nur nachdenklich auf Taleas Gesicht ab. Ihr Zustand verschlechterte sich zunehmend. Ich versuchte nebenbei immer noch, meinen Puls zu beruhigen. Meine Hände zitterten noch leicht und mein Mund war ganz trocken. Ich hatte aber keine Zeit zu trinken. Ich musste nachdenken. Einfach nachdenken und handeln. Aber wie? Wie sollte ich sie durch die Finsternis dieser Herbstnacht in Sicherheit bringen? Ich wusste nicht mal, wohin mit uns. Talea brauchte Medikamente und Ruhe. Im Moment war sie nutzlos, was die ehemalige Studentin hasste. So war sie jedenfalls früher gewesen. Sie war ein törichtes, kaputtes Mädchen gewesen, das sich niemandem anvertraut hatte. So habe ich sie immer gesehen. Vielleicht wollte ich sie auch immer sehen. Genug davon...ich sah hoch zur Luke und seufzte. Ich musste Hund und Frau dort hochhieven. Später würde ich auch wieder auf ihre Liebeserwiderung zurückkommen, aber erst, wenn sie wahrscheinlich drei Tage durchgeschlafen hatte. Ich schmunzelte fast, aber hielt es zurück. Auf ihre Wortfetzen und Fragen antwortete ich mit einem Schulterzucken. "Erzähl ich dir später. Wie du schon gesagt hast, brauchst du Medikamente. Wir müssen gucken, wo wir hingehen. Ich kann dich auch tragen. Du kannst dich aber erst später ausruhen, weil ich dann einen Schützen brauche. Und wehe, du stirbst. Das verzeihe ich dir nie", sagte ich kühl und schloss die Augen. Sie durfte nicht sterben. Das war klar. Ich musste jetzt handeln. Trotz dessen war ich noch voller Furcht. Es konnte nur scheitern. Ich stand auf und flitzte durch den Bunker. Ich füllte die Flaschen mit dem Wasser aus den Kanistern und packte alles an essbaren Vorräten ein, was in unsere Rucksäcke passte. Schon davon rannen mir die Schweißperlen das Gesicht hinunter. Ich musste darauf achten, dass ich alles tragen konnte. Und da Talea wahrscheinlich gehen wollte, musste ich ihren Rucksack auch ihrem Zustand anpassen. Talea schien sehr schwach. Ich hätte nie gedacht, dass sich die Schusswunde entzünden würde. Falsch gedacht. Es war die reinste Farce. Und jetzt mussten wir auch noch ein Himmelfahrtskommando unternehmen, um zu überleben. Wir kamen nicht daran vorbei. Ich hievte Talea langsam auf die Beine. Sie brauchte ein paar Minuten, um ihren Kreislauf zu stabilisieren. In der Zeit brachte ich Malia hoch in den Keller, dessen Tür ich vorhin geschlossen hatte. Wenig später kam Talea hinterher. Zusammen stiegen wir dann auch die Treppen hinauf. Natürlich waren wir angespannt und bewegten uns leise. Es wurde erst besser, als wir das Haus verließen und somit in die kalte Herbstnachtluft traten. Für sowas lohnte es sich schon, zu leben, oder nicht? Für mich war es jedenfalls so, als würde ich mich wieder im Fernseher oder auf der Kinoleinwand sehen. Natürlich war das nicht vergleichbar, aber wer brauchte immer schlüssige Vergleiche? Ich wusste nur, dass ich Talea in Sicherheit bringen und ihr Medikamente liefern musste. Und mit dieser Motivation zog ich mit ihr weiter. Ich musste nun auf sie aufpassen, da sie wacklig auf den Beinen war. Es würde ein harter Weg werden...

@Talea Fraser


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#5

RE: ⬩ Gefangen unter der Erde ⬩ Talea & Zayn ⬩ 19. Oktober ⬩ Mitternacht

in Verschobene Plays 27.07.2020 13:57
von Last Survivor | 355 Beiträge | 429 Punkte
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Kolonie Einzelgänger

Hallo ihr Beiden
Spielt ihr hier noch weiter oder darf ich das Play archivieren?
@Talea Fraser @Zayn Heavens y


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#6

RE: ⬩ Gefangen unter der Erde ⬩ Talea & Zayn ⬩ 19. Oktober ⬩ Mitternacht

in Verschobene Plays 02.08.2020 17:47
von Talea Fraser (gelöscht)
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Play kann archiviert werden @Last Survivor


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