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Drifting Into Bad Habits [ Ethan & June ] Zimmer 123 | | 19.10
Drifting Into Bad Habits [ Ethan & June ] Zimmer 123 | | 19.10
in Verschobene Plays 27.11.2019 09:34von June Bowen • | 535 Beiträge | 1247 Punkte
@Ethan Haddock
June wusste auch nicht was sie geritten hatte. Wieso ihre Füße ohne ihren Verstand sie bis hier hin, vor seine Türe geleitet hatten. Sie fand keine Erklärung dafür, doch bereute sie den Entscheid als sie davor stand und nichts hören konnte. Sie kam sich albern dabei vor, beinahe kindisch für einen Moment geglaubt zu haben, er könnte ihr die Türe öffnen. Ein Wunschdenken das aber so schnell aufkam wie es auch wieder verschwand. Die Flasche Whiskey fester in ihrer Hand umklammert, hatte sich June bereits dem Zimmer abgewandt, war bereit gewesen nach oben zurück in ihr Zimmer zu gehen, als sie jedoch ein Tapsen und ein Knacken aus dem Flur hörte. Es hörte sich wie das Drehen einer Türklinke an, doch weiter von dem Zimmer von Ethan entfernt an. In ihrer Bewegung innegehalten und sich zu dem Laut umgedreht, spannten sich Junes Muskeln automatisch an. Sie war mit dem Hotel nicht vertraut, wusste noch nicht wer wo schlief und hatte keine Lust darauf, jemandem Fremden in mitten der Nacht in die Hände zu laufen oder gar einem Untoten? Gewisse innere Ängste konnte man in der Apokalypse wohl schlecht ausschalten und das auch hier, hinter dicken Mauern. So weiteten sich ihre Augen gebannt, da die alte Öllampe den Flur nicht bis ganz nach hinten erhellte und sah zuerst nur einmal eine dunkle Gestalt in den Flur treten. Für einen Augenblick hielt die Brünette ihren Atem an, stieß dann aber die eingezogene Luft aus, als sie die Silhouette und die darauf folgende Stimme erkannte. "Hey." Die Hand um die Flasche lockerte sich und June trat einen Schritt weiter in den Flur hinein. Ihr Blick fuhr automatisch zu dem Hund welcher bereits vor Ethan trat. Das war also Hershell. Ein leichtes Schmunzeln hob sich auf ihre Lippen, hatte sie schon sehr lange keinen Hund mehr in dieser Welt gesehen. Sie hatte keine Angst, wusste sie das Ethan hoffentlich dafür sorgen würde das er sie nicht grundlos ansprang, zumal sie Hunde schon immer gemocht hatte. "Hört sich beinahe wie eine Ausrede an." Zog June den Dunkelhaarigen auf, denn sie hatte das Gefühl das er sich gerade vor ihr rechtfertigte...für was auch immer. Erst als er die Frau ansprach, welche er wohl heute auf dem Dach gemeint hatte, senkten sich ihre Lippen wieder. "Verstehe, ich hoffe, es geht ihr besser?" June nickte ihm zu, bevor der Hund auch schon bis zu ihr vorgedrungen war und sie ihm ihre Hand sachte hinstreckte damit er sie beschnuppern konnte. Als er dann mit dem Schweif anfing zu wedeln, fuhr die Brünette ihm über den Kopf. " Er ist wirklich süß." Ja, June war eine Meisterin, gekonnt vom Thema abzulenken und das tat sie nun auch. Es lag nicht an ihr zu Urteilen und ihm vorzuschreiben, wo er seine Nächte verbringen sollte, doch sie konnte auch nicht leugnen das dieser Moment einen bitteren Nachgeschmack in ihr auslöste. Als nun auch Ethan sie erreicht hatte, hob June ihre Flasche. " Nope...ich war zu durstig." Ein angehauchtes lächeln huschte über ihre Lippen und als Ethan ihr die Türe zum Zimmer öffnete, trat sie, nachdem sie seinen Blick erweiterte, hinein.
"Das Zimmer sieht ja aus wie meins, einfach nur kleiner." Eine trockene Feststellung, welche ihre Lippen verließ nachdem sie sich in dem Raum umgesehen hatte. "Stell dir vor, ich hab graue Blumen Tapeten." June schüttelte schmunzelnd den Kopf bevor sie nochmals neben Hershell zum Stehen kam und ihm über den Kopf streichelte. Dabei war ihr Rücken zu Ethan gedreht. "Ist es nicht absurd, dass wir vier sichere Wände um uns herum haben?" Die Worte ausgesprochen, drehte sich die Brünette nun wieder zu dem Dunkelhaarigen um, bevor sie die Flasche Whiskey öffnete. "Es war so still in meinem Zimmer, das ich nicht einschlafen konnte... absurd." Den Deckel nun von der Flasche genommen, machte die Brünette einen Schritt auf ihn zu während sie daran roch. "Scheint ein guter Jahrgang zu sein." Die Etikette des Whiskey gemustert, reichte sie ihm am Ende die Flasche. "Ladies first." Und wieder hob sich ein lächeln auf ihre Lippe, war es nun das erste Mal das June den Hüne offenkundig vor sich musterte. "Die Boxer stehen dir gut." Zog sie ihn auf, konnte sie sich noch gut daran erinnern an ihr erstes Treffen als er meinte, ihm wäre sowieso immer viel wärmer als anderen. Und doch glitt ihr Hintergedanke zu der Frau, die sich im anderen Zimmer befand und zu seiner Aussage er wäre dort eingeschlafen. Sie wusste, dass es sie nicht interessieren sollte was sie dort trieben, doch es tat es. Diese Erkenntnis erschreckte sie und doch hielt die Brünette ihr berüchtigtes Pokerface bei, während sie abwartend in seine blauen Augen sah.
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RE: Drifting Into Bad Habits [ Ethan & June ] Zimmer 123 | | 19.10
in Verschobene Plays 29.11.2019 13:36von Ethan Haddock • | 652 Beiträge | 1539 Punkte
"Es kann keine Ausrede sein... weil es wahr ist." sagte ich und verbuchte nun für mich einen kleinen Sieg. Auch wenn sie zumindest Recht damit hatte, dass ich mich irgendwie rechtfertigte, wenn auch nur knapp. Es war schön zu sehen, dass Hersh June anscheinend gleich ins Herz schloss. Dieser Hund erstaunte mich immer wieder. Er war nicht nur gut trainiert, sondern hatte auch eine sehr gute Intuition. Wir waren ein gutes Team... Und wenn ich ihn nicht hätte, stände ich wahrscheinlich auch nicht hier. Er kannte mich...vermutlich sogar besser, als ich mich selbst.
Ich konnte ihre Züge kaum erkennen, weshalb ich nicht wahrnahm, wie sie sich veränderten, als ich Noe ansprach, aber ich konnte in ihrem Ton etwas verräterisches heraus hören. Es war, als würde ich mich ihr anpassen, denn auch mein Ton hatte sich verändert. "Besser ja... Sie ist auf jeden Fall über den Berg." antwortete ich noch, ehe ich ihr aufzeigte, dass sie eintreten konnte.
Ein paar Knochensplitter lagen noch in der Ecke, wo Hersh sein Abendmahl zu sich genommen hatte. Dort steuerte er dann auch wieder hin, um auch den letzten Rest aufzufressen. "Er ist klasse... Ich habe ihn gar nicht verdient..." erwiderte ich noch halb im Scherz, auf ihre Aussage über den Hund. Ich erinnerte mich gern an den Tag, an dem ich ihn fand. Damals war ich mit Ava unterwegs... Wir hatten im Autoradio die Ramones in Dauerschleife gehört, weil ich nur diese Kassette besaß.
Mir fehlte meine Gitarre...
"Graue Blumen... gar nicht so unpassend, oder?". Ich musste ebenfalls schmunzeln. Das hier... fühlte sich noch immer unwirklich an und für einen Moment spürte ich, wie meine Mimik sich wieder verhärtete, als ich sie ansah. Als würde mich das Wiedersehen erneut überrollen wollen, doch dieses Mal in einer abgeschwächten Form. Ihre Worte aber ließen mich augenscheinlich wieder auftauen, auch wenn ich sie anders beantworten musste, als sie es vielleicht dachte.
"Ich habe schon über ein Jahr in einer Kolonie verbracht. Unter meinem Bett hatte ich eine Klappe im Boden...Dort habe ich meine Zigaretten vor den Anderen versteckt.". Obwohl ich lächelte und es so aussah, als würde mich die Erinnerung daran amüsieren, hatte ich nur versucht eine der harmlosesten Erinnerungen zu teilen, die ich an die Irrenanstalt hatte. Damit ich nicht abtriftete...
"Hier ist es... irgendwie freundlicher." fügte ich dann noch hinzu. Allein der Gedanke an Dean, der meiner Meinung nach niemals hätte Anführer werden sollen, war kein Vergleich zu den Leuten hier. Kurz spürte ich die Wut, die mit dem verhassten Mann einher ging und stellte mir innerhalb eines Sekundenbruchteils vor, wie er wohl gestorben war...
Ich konnte wieder auflockern, als June die Flasche öffnete. "Zu still ja? Und da dachtest du, wir könnten zusammen laut sein?" fragte ich mit einem lustigen Unterton und hob fragend dazu die Augenbrauen. Ich wusste, wie sich das anhörte, aber sie wusste auch ganz genau, dass das meinem Humor entsprach.
"Aber mach dir nichts draus... ich mache auch lieber die Nacht zum Tag. War schon immer so und ist noch immer so...". Und auch das wusste sie...
Im Asylum hatte ich fast jede Nacht Wache gehalten, wenn ich da war. Mein Rythmus war aber schon davor gestört. Ich gab dem nur nach.
Als sie mit der Flasche auf mich zu kam, fanden meine Augen wieder ihre. Es fühlte sich noch immer an wie eine Zeitreise... Auch wenn wir uns beide äußerlich verändert hatten, war da dieses Bewusstsein über sie, welches ich noch immer besaß. Als würde ich ihre Gedanken sehen...und doch waren sie ein Rätsel.
Ich legte den Kopf schief und setzte einen gespielt vorwurfsvollen Blick auf, als sie mir die Flasche reichte.
Aber dennoch ließ ich mir den ersten Schluck nicht nehmen und ließ ihn meine Kehle herunter rinnen.
Danach gab ich ihr die Flasche zurück. "Besser als das Zeug, das ich gehortet habe..." gab ich zu und musste ebenfalls Lächeln, als sie meine Unterhose ansprach. "Das wird der neueste Trend hier, du wirst sehen." ging ich auf ihr witzeln ein, auch wenn ich vermutete, das mehr hinter dem Spruch steckte.
Daraufhin war es unvermeidbar, dass ich sie so ansah, als wolle ich wirklich in ihren Kopf hinein sehen. Das Lächeln war versiegt, aber mein Ausdruck war nicht angespannt. "Gibt´s was, was du mir nicht sagst...oder sagen willst, abgesehen von den Dingen, die wir uns ohnehin noch aufheben wollen..?". Ich hätte meine Frage kürzer formulieren können, wollte aber nicht, dass sie auf eben diese Dinge anspielte und mir so auswich. Aber ich würde und müsste es auch akzeptieren, wenn sie mir für diese Frage eine Abfuhr erteilte.
@June Bowen
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RE: Drifting Into Bad Habits [ Ethan & June ] Zimmer 123 | | 19.10
in Verschobene Plays 06.12.2019 11:18von June Bowen • | 535 Beiträge | 1247 Punkte
@Ethan Haddock
June nickte Ethan nur Stumm zu, zumal sie nur teils seines Gesichtes im flackernden Licht der alten Öllampe erkennen konnte und somit nicht erhaschen konnte, ob er die Worte auch ehrlich meinte. Jedoch schien seine Stimme, als er von der Frau sprach, erleichterter zu sein und es beruhigte sie. Es war am Nachmittag durchgedrungen das er sich um seine Begleiterin sorgte, denn June hatte es oben auf dem Dach in seinen Augen sehen können. Ein Blick welcher er ihr auch schon einige Male zugewandt hatte. Umso mehr war sie nun beruhigt, dass es ihr besser ging obwohl sie ein ungutes Gefühl dabei überkam. Sie kannte die Frau zwar nicht aber sie konnte erkennen das sie Ethan wohl etwas bedeuten musste. Sie kannte den Hüne, er würde sich nicht einfach so um jemanden Sorgen, den er nicht kannte oder welchem ihm nicht etwas bedeuten würde. Da waren beiden wohl aus demselben Holz geschnitzt. Die Brünette hob ihren Kopf leicht an während sie versuchte seine dunkelblauen Augen im dumpfen Licht zu erhaschen. "Das sind gute Neuigkeiten." June war gewiss keine Samariterin und schon gar nicht in der Apokalypse. Sie würde ihr Leben sicherlich nicht für einen Fremden riskieren, wenn sie diesen nicht ansatzweise bis zu einem gewissen Grad kennen würde. Deshalb stand sie vielleicht heute noch lebend hier, weil sie Egoistisch war? War es dass? Auf jeden Fall tat es gut zu sehen das Ethan nun erleichterter als heute Nachmittag schien.
Als der Dunkelhaarige nun ebenfalls das Zimmer betrat und June für einen Augenblick zusah wie Hershell genüsslich an einem der wenigen verblieben Knochen auf dem Boden anfing herumzukauen, streichelte sie diesem sanft über den Kopf. "Hunde suchen sich meistens ihre Besitzer selber aus, er wird wohl einen guten Grund haben um bei dir bleiben zu wollen." June wusste nicht wie er ihre Antwort aufnehmen würde, doch sie hoffte er würde den hauch von Sarkasmus und Belustigung aufschnappen der mitschwang. Ihm noch immer den Rücken zugedreht musste June nun vollends auflachen als er die Tapeten erwähnte. "Solange sie nicht rosa sind, ist alles gut." Kommentierte die Brünette seinen Satz bevor sie dann auch schon fortfuhr; "Wo warst du?" Die Worte kamen schneller über ihre Lippen als sie es wahrnahm, doch versuchte sie sogleich ihren Satz verständlicher für ihn zu machen, zumal man die Frage auch anders interpretieren konnte, was wiederum auch nicht gelogen wäre, ihn mal direkt darauf anzusprechen. "Was für eine Kolonie war das?" Das Hotel war für June die erste Kolonie, welche sie in zwei Jahren gefunden hatte, ein wahrer Luxus. Doch sprach er noch von einem anderen Ort, wo dieser sich wohl befand?
Die Flasche Whiskey nun locker in ihrer Hand gedreht, öffnete die Brünette den Deckel bevor sie damit leicht hin und her schwank. "War das nicht etwas, worin wir beide immer gut waren? Laut sein und die Nacht zum Tag machen?" Ein Schmunzeln huschte über ihren trockenen Lippen während sie nun weiter auf Ethan zuschritt,
bevor sie ihm dann die Flasche in die Hand drückte als sie knapp vor ihm stehen blieb. Er legte seinen Kopf schief und June tat es ihm gleich. "Den hab ich extra für einen speziellen Moment aufgehoben." June senkte ihren Blick einen Augenblick während sie innerlich auflachte, bevor sie dann ihren Blick wieder hob und zusah wie er den ersten Schluck trank. "Sag mir, das es sich gelohnt hat, die Flasche so lange mit mir rum zu schleppen?" June hoffte wirklich, dass er gut war, denn sie hätte den Fusel sonst auch ziemlich gut gebrauchen können, um ihre Wunde zu desinfizieren. Doch der Sturkopf den sie nun mal war, hatte sie lieber beschlossen die Flasche geschlossen zu halten und zu hoffen, dass es einfach von selbst heilen würde. June nahm nun ebenfalls die Flasche entgegen bevor sie einen großen Schluck daraus trank. Die warme rauchige Flüssigkeit füllte ihren Mund mit einem Spektakel und für einen Augenblick schloss die Brünette ihre Augen bevor sie das braune Gold herunterschluckte. "Es hat sich definitiv gelohnt." Die Augen nun wieder geöffnet, fanden diese sofort die von Ethan bevor sie einmal ungeniert zu seinen Boxershorts blickte, war es auch schwer zu übersehen, dass er keine Hosen trug. Natürlich nahm es sich June nicht einen dummen Witz zu reißen, verstummte aber als sie kurz darauf erkennen konnte wie seine Mimik sich veränderte. Ihren Kopf zur Seite gelegt, konnte man sehen wie sich ihre Stirn in Falten zog, hatte sie in diesem Augenblick nicht mit solch einer Frage seinerseits gerechnet. Doch war es auch wirklich so verkehrt? Ethan und Sie hatten schon immer ihre eigene Wege gehabt um über Dinge zu sprechen und es war auch kein Geheimnis, das sie auch oft ihre Gedanken laut aussprachen.
June fuhr sich durch ihre Haare während ihre grünen Augen sein Gesicht musterten. Sie schwieg für einen Augenblick bevor sie dann das Wort ergriff.
"Abgesehen davon das du hier bist und ich keine Ahnung habe wie es dir so ergangen ist. Nein."
Die Brünette schüttelte ihren Kopf, bevor sie noch einmal einen großen Schluck des Whiskey trank und ihm dann die Flasche reichte. "Gibt es etwas was du mir sagen willst?" Man konnte die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme hören, bevor sie sich dann von ihm entfernte und June sich dann auf der Bettkante seines Bettes setzte. "Louis ist seit zwei Monaten verschwunden..." War es das, was er hören wollte? Was sie so bedrückte oder die Tatsache das sie spürte das noch irgendwas anderes im Busch lag...was auch immer es war, irgendwas war komisch und sie konnte sich keinen Reim daraus machen. Die Brünette fuhr sich müde durch ihr blasses Gesicht. "Es ist einfach alles so abgefuckt." Ein tiefer Seufzer verließ ihre Kehle, war es das erste Mal das June endlich einmal ihre Fassade fallen lassen konnte. Das erste Mal das sie es laut aussprach. "Ich glaube er ist tot Ethan."
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RE: Drifting Into Bad Habits [ Ethan & June ] Zimmer 123 | | 19.10
in Verschobene Plays 07.12.2019 15:59von Ethan Haddock • | 652 Beiträge | 1539 Punkte
"Ich glaube, Hershell hat sich das nicht richtig überlegt, aber... da er schon über ein Jahr an meiner Seite ist, wird er sich wohl damit abgefunden haben." konterte ich, ebenfalls mit einer Spur von Sarkasmus in meinen Worten. Aber auch wenn ihre sich ähnlich angehört hatten, hielt ich sie für die Wahrheit. Hersh spürte, dass ich ihn brauchte und ich spürte, dass er mich brauchte. Ich versuchte mich so gut wie möglich um den Hund zu kümmern, denn ich musste ihm für so vieles danken. Und er sorgte dafür, dass ich nie allein war. Selbst wenn ich es wollte, dann konnte ich ihn in meiner Nähe akzeptieren. Er redete nicht, sondern war einfach da. Schon des Öfteren hatte ich darüber nachgedacht, wie alt er wohl war, aber ich verbot mir, daran zu denken, was wäre, wenn er eines Tages nicht mehr hier sein würde.
Und dabei merkte ich wieder, wie sehr ich mich auf ihn verließ. So, wie ich mich auf meine Schwester verlassen hatte, bevor die Seuche ausgebrochen war. Sie war oft zu einer Art Fußabtreter meiner Psychosen geworden und sie hatte sich nie beschwert. Wenn man es so sah, dann war ich eine Last, aber ich wusste das. Und ich wusste auch, wie ich es ausgleichen und vertuschen konnte, was wirklich in mir vor sich ging.
Oha, ja, ich hatte mit meiner kleinen gut gemeinten Info etwas los getreten. Ob es an der noch immer währenden Müdigkeit lag, dass ich so offen über die Anstalt gesprochen hatte? Oder war ich noch immer von meinem Geständnis von vor ein paar Stunden so geflasht, dass ich einfach nicht aufhörte? Ich schob es auf ersteres, denn Noellina hatte zwar brisante Details von mir bekommen, aber kurz darauf waren meine Lippen wieder versiegelt. Ich wusste, dass es sie frustrierte, aber ich befand, dass sie nun das Wichtigste wusste, auch wenn ich mir darüber im Klaren war, welche weiteren Fragen es aufwarf.
Auch hier hatte ich dafür gesorgt, dass sich Fragen aus dem Kontext schlossen und ich bereute es kurz...ehe ich dann aber doch beschloss, ein weiteres Mal in dieser Nacht, ein wenig in die Offensive zu gehen. June wusste so viel über mich und auch über meine seelischen Defizite. Wieso sollte ich sie also belügen? Das hatte ich noch nie richtig gekonnt. Um die Wahrheit herum schlängeln, ja... Aber richtig lügen...Nein.
Für einen Moment hatte ich meine Lippen aufeinander gelegt, um im nächsten Augenblick mit meiner Zunge darüber zu lecken. Sie waren trocken. Ich war generell ziemlich dehydriert, obwohl ich noch Wasser da hatte. Aber das war nicht das Thema... und ich ignorierte es recht schnell wieder.
"Erinnerst du dich noch daran, wie ich dir erzählt habe, wo meine Eltern mich eingeliefert haben, als ich elf Jahre alt war?" fragte ich. Dabei wirkte ich nicht gerade euphorisch in meiner Erzählung, aber es war klar, dass ich bereit war, zu reden.
"Ich habe die Anstalt wieder gefunden... und sie war zu einer Kolonie umfunktioniert worden. Ähnlich wie hier, aber... es war...". Ich stoppte kurz und schickte meinen Blick für den Moment gen Boden.
"Ich habe mich dort wohl gefühlt. Es war, als wäre es meine Bestimmung, dort anzukommen.". Ein leises Schmunzeln schlich über meine Lippen, als ich sie wieder ansah. Es war ehrlich, aber es sollte auch verstecken, was es in mir auslöste, an das Asylum zu denken.
"Es hätte dir gefallen.". Und ich hatte oft an sie gedacht, wenn ich die Tore passierte, um mich wieder in die Wildnis zu stürzen. Liebend gern hätte ich sie gefunden und mit genommen. Und dann hätte ich sie nicht wieder gehen lassen...
Aber zu dieser Zeit hätte sie mich wohl auch kaum wieder erkannt, auch wenn ich gegen Ende der Kolonie sicher glücklich gewirkt hatte. Und doch war die Rolle, welche ich dort eingenommen hatte, eine ganz andere, als der Ethan, der hier vor ihr stand.
"Aber das ist Vergangenheit...nicht mehr wichtig." fügte ich, nach einer kleinen Pause, kurz und knapp an. Ich wollte nicht, dass sie weiter fragte, was mit der Kolonie passiert war, oder wie ich damit klar kam. Sie konnte nichts dafür, dass ich heute Nacht schon einmal darüber geredet hatte.
Ich schob meine Lippen gespielt nachdenklich nach vorn, als sie fragte, ob wir nicht schon immer gut darin gewesen waren, laut zu sein und die Nacht zum Tag zu wandeln. Ja, das waren wir. Unweigerlich musste ich an unsere erste Nacht denken, die wir nicht in getrennten Betten, beziehungsweise Sofas verbracht hatten. Damit hatte unsere Geschichte ein neues Kapitel begonnen und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es noch nicht beendet war. Wie auch, wenn wir uns nie richtig verabschiedet hatten. Nur, weil ich damals gegangen war, hieß das ja nicht, dass ich nicht wieder gekommen wäre... Und mir war bewusst, dass ich June niemals einfach so hätte gehen lassen... Doch die Apokalypse hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Als sie an mich heran trat, zusammen mit der offenen Flasche, spürte ich es wieder. Unsere Verbindung, die ich unschwer ignorieren konnte. Jetzt, nach ein paar Stunden, wagte es mein Herz, einen größeren Sprung zu machen, den ihre Nähe auslöste. Aber ich wollte das eigentlich nicht. Denn mit dem Herzen, kam auch die Sorge, von der ich wirklich schon genug mein eigen nennen konnte.
Es war nicht nur ihre Nähe, sondern auch die Tatsache, dass sie diese Flasche aufgehoben hatte und jetzt öffnete... Jetzt, wo ich hier war und wir sie zusammen genießen konnten. Sie hatte nicht wissen können, dass wir uns wieder sehen würden, aber... vielleicht hatten wir es beide irgendwie gespürt.
Ein leises Seufzen entwich mir, nachdem ich ihr die Flasche wieder gab. "Ich weiß nicht, ob ich mich freuen, oder Mitleid haben soll, wenn es für dich tatsächlich noch keinen Grund gab, die Flasche zu öffnen.". Sie musste so viel durchgemacht haben... Dagegen war mein bisheriger Verlauf, wenn man die Auslöschung meiner Kolonie ignorierte, doch ganz gut gewesen.
Nachdem ich ihr meine ziemlich direkte Frage stellte, horchte ich auf ihre Antwort, die kurz auf sich warten ließ. "Dito." konterte ich knapp, während ich sie strafend ansah. Dann stellte sie DIE Gegenfrage. Ob es war, um von sich selbst abzulenken, erschloss sich mir erst im nächsten Moment und ich entschied, dass das nicht ihr Plan gewesen war. Ich nahm einen tiefen Atemzug und antwortete vorerst nicht auf ihre Frage. Es war, als würden wir kleine Machtspielchen mit Infos treiben, aber es blieb dadurch spannend. Es amüsierte mich aber nicht. Ich blieb ernst und hörte ihr ebenso zu, denn ich wusste zu gut, wie schwer es ihr fallen musste, über ihren Bruder zu reden. Ich hatte Louis und seine verrückte Art gemocht. Auch wenn die ein oder andere Anmache zu mir herüber geschwabbt war, hätte ich mir June nicht mehr ohne ihn in der Nähe vorstellen können. June hatte sich, während sie redete, auf das Bett gesetzt. War wahrscheinlich auch besser so. Ich hingegen verweilte noch an Ort und Stelle, wandte mich ihr aber zu.
Doch nach einer kleinen Weile, machte ich wieder ein paar Schritte auf sie zu, ehe ich vor ihr stehen blieb. Es war mir deutlich anzusehen, dass ich Anteil an ihrer Situation nahm. Auch wenn das nicht das war, worauf ich abgezielt hatte, war ich froh, dass sie so offen war und ich würde für sie da sein.
"Wie ist er verschwunden ?" fragte ich dann, hatte mich aber schon neben sie gesetzt. Ihre Vermutung, er könne tot sein, gründete sich eher auf die Zeit, in der sie ihn nicht wieder finden konnte, aber vielleicht... Vielleicht war es uns ja möglich, einen Anhaltspunkt zu finden...um ihr irgendwann Gewissheit zu verschaffen. Das war meine Art zu helfen...
Ich hatte meinen Arm um sie gelegt... Es war nicht einfach, diese Nähe wieder zu begehen, denn seit dem Gespräch mit Noellina, war mein Verhalten zu Nähe und Distanz wieder scheinbar neu aufgerollt worden.
"Wenn er noch lebt, dann finden wir ihn. Ich kenne mich hier aus...in den Wäldern und in der Stadt. Ich..." wusste nicht, ob es umsonst war, aber ich war schon immer ein Kämpfer gewesen...Und June auf ihre Art auch. Klar wollte ich keine falschen Hoffnungen wecken, aber ich sah es auch nicht ein, sie vollständig resignieren zu lassen...
Heuchler... Dieses Wort hatte heute oft in meinem Kopf geschwebt. Denn ich dachte gar nicht daran, nach Überlebenden aus dem Asylum zu suchen, weil ich mir selbst nämlich diese Hoffnung nicht machen wollte...
@June Bowen
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RE: Drifting Into Bad Habits [ Ethan & June ] Zimmer 123 | | 19.10
in Verschobene Plays 27.07.2020 12:10von Last Survivor • | 355 Beiträge | 429 Punkte
Hallo ihr Beiden
Spielt ihr hier noch weiter oder darf ich das Play archivieren?
@June Bowen @Ethan Haddock
RE: Drifting Into Bad Habits [ Ethan & June ] Zimmer 123 | | 19.10
in Verschobene Plays 27.07.2020 13:27von Ethan Haddock • | 652 Beiträge | 1539 Punkte
Kannst du archivieren. Danke @Last Survivor
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