Der alte Derek hätte die gesamte Situation äußerst komisch gefunden, der hübschen Frau eine charmante Bemerkung, auf ihren tollpatschigen Zusammenstoß gegeben und versucht sich wie ein Gentleman das amüsierte Grinsen vom Gesicht zu wischen. Etwas davon schlummerte immer noch in ihm, denn seine Züge waren durchaus weicher und nicht so grimmig, wie er sie in letzter Zeit präsentierte. Vielleicht war es genau das, was er brauchte: Abwechslung und neue Menschen. Nicht zu viele davon, aber Meghan - so hatte sie sich vorgestellt - schien eine freundliche und nicht zu redselige Persönlichkeit. Deine womöglich auch nicht.", erwiderte er mit einem Schulterzuckend, auch wenn er es äußerst seltsam fand, dass sie so planlos wirkte und offensichtlich auch war. Da er aber nicht alleine dastehen wollte, denn sie waren zur Unterstützung ihrer Kolonie hier, konnte er sie nicht mit seinen unhöflichen Kommentaren verjagen. Ihr Körper sprach Bände und offenbarte schamlos ihre Nervosität. Er war ein Fremder und sie in ihn reingerannt, rührte das Zupfen an ihren Haaren daher? Eine Entschuldigung und für Derek wäre die Sache erledigt gewesen, allerdings war sein emotionales Empfinden auch ein Anderes und zwsischen all der Wut, den Ängsten und Zweifeln, war kein Platz für Nervosität oder peinlich berührt zu sein. "Ich muss gestehen, dass ich mit Schusswaffen unbrauchbar bin." Im selben Zug holte er aus seiner Jackeninnentasche ein Kampfmesser heraus und zog den Reißverschluss wieder zu. Ihre Waffenausstattung beäugte er mit einem skeptischen Blick und versuchte auch gar nicht seine "Unsicherheit" zu verschleiern. "Und damit machst du Untote und ungebetene Gäste kalt?", gab er mit einem Hauch von Amüsement von sich und deutete mit einer kurzen Geste auf die beiden Waffen.
Dereks Vorschlag angenommen, zeigte Meghan bereitwillig den Weg zum Hinterausgang. Hätte sie auch diesen nicht gewusst, vor allem, weil sie berichtete, dass sie schon seit einem Jahr hier lebte, hätte er tatsächlich an ihrer Merkfähigkeit oder ihrer gesamten Geschichte gezweifelt. "Viel unterwegs bedeutet, du suchst nicht immer den Schutz des Hotels und der Leute hier?" Er fragte nicht, weil er es ihr nicht zutraute, sondern weil er verstehen wollte, was ihr an dieser 'Normalität' und Sicherheit nicht gefiel, dass sie manchmal gerne alleine unterwegs ist. Vielleicht gab es aber auch einen Grund für ihre Ausflüge oder einen Begleiter? "Ich gehöre noch nicht lange zu den Leuten vom Güterhof. Vorher bin ich einfach nur durch D.C. gewandert." Denn Derek wusste um seinen Nachteil in der Apokalypse. Eigentlich war er für diese Welt wie geschaffen, bis auf die wenigen bis gar nicht vohandenen Stadtkentnisse. Er war zuvor nie in der Hauptstadt gewesen und hatte bei seiner Ankunft auch keine Zeit sich einzuleben. Also hielt er es für gut, die Stadt und Umgebung nach und nach zu erkunden.
An einem Hinterausgang angekommen, der nur spärlich Licht in den schmalen Raum warf, deutete der Blonde auf einen Schrank, den sie in Richtung Tür schieben sollten. Sobald das getan war, lehnte der Riese sich an eine Theke und hielt das Messer wieder zwischen seinen Fingern. Wenn sie wirklich hier reinwollten, dann hielt auch ein Schrank sie nicht davon ab. "Bist du in Washington aufgewachsen, Meghan?"
@Meghan Prior