@Corrin Dempsey
Es war inzwischen gut einen Monat her, dass Anna und Gwen sich der Weingutkolonie angeschlossen hatten. Die beiden Mädchen hatten zufälligerweise einen alten Flyer, der eine Führung durch das Weingut bewarb, gefunden und sich, da sie sich nicht all zu weit entfernt befunden hatten, entschlossen dem Gut einen Besuch abzustatten. Sie hatten auf jede Menge Alkohol zum betrinken gehofft. Doch statt des Alkohols hatten sie jede Menge Menschen vorgefunden, die sich das Weingut zu einem zu Hause gemacht hatten. Anna und Gwen waren freundlich empfangen worden und man hatte ihnen direkt Hilfe angeboten. Schon nach einer kurzen Führung durch das Weingut und dem angrenzendem Gelände war den beiden Mädchen klar gewesen, dass sie vorerst bleiben würden. Man hatte sie, nach der Beurteilung ihrer Fähigkeiten, mit verschiedenen Aufgaben beauftragt, denen Gwen bisher auch fleißig nachgegangen war. Immerhin machte es ihr mehr als Spaß an Autos herumzuschrauben oder zu kochen.
Da Gwens Magen langsam begann im Inneren ihres Körpers Amok zu laufen und Anna dabei war einen Mittagsschlaf zu machen, hatte die Brünette beschlossen, sich alleine auf den Weg in die Kantine zu machen. Hoffentlich gab es heute irgendwas, das zumindest einigermaßen schmeckte und gleichzeitig satt machte. Nachschlag konnte man sich nämlich nur holen, wenn wirklich jeder aus der Kolonie etwas gegessen hatte und so lange wollte Gwen eigentlich nicht warten. Vermutlich würde sie in der Zwischenzeit durchdrehen. Mit einem Pappschüssel bewaffnet stellte sie sich an der Schlange, die zur Essensvergabe führte, an. Glücklicherweise dauerte es nicht all zu lange, bis sie dran kam. Skeptisch beobachtete sie, wie die Frau von der Essensvergabe ihre Schüssel mit heißer Suppe auffüllte. Niemals würde das langen um ihren Hunger zu stillen.
Fuck. Etwas enttäuscht nahm die Brünette die nun volle Pappschüssel zurück, ehe sie sich ein paar Schritte von der Essensvergabe entfernte und ihren Blick durch die relativ volle Kantine schweifen ließ. Da Gwen keine Lust hatte sich an einen fast vollen Tisch zu quetschen, entschied sie sich für einen Tisch, an dem ein einzelner junger Mann saß, der gerade dabei war seine Suppe zu löffeln. Zielstrebig steuerte sie den Tisch an.
"Ist hier noch frei?", wand sich die Brünette fragend an den Fremden, wobei sie gar nicht erst auf eine Antwort seinerseits wartete und sich gegenüber von ihm niederließ. Es war immerhin offensichtlich, dass an dem Tisch platz für sie war.
"Etwas mehr Suppe hätte sie mir bestimmt geben können...", murmelte die junge Frau leise vor sich hin, ehe sie sich den ersten Löffel Suppe in den Mund schob. Gleichzeitig versuchte sie nicht all zu auffällig ihren Gegenüber zu mustern. Sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen, was aber auch gut an der doch ziemlich beträchtlichen Größe der Kolonie lag. Dennoch war sie neugierig wer er war.