[i]Geboren wurde Emma Mary Livsey an einem unspektakulären Samstag Nachmittag in einem Wohnzimmer. Ein typisch religiöser Name wurde dem kleinen Mädchen in die Wiege gelegt Maria, wessen in einer streng gläubige Familie Pflicht war. Man würde sich nichts dabei denken, zumindest heute nicht mehr. Denn Maria heißt nun nicht mehr Maria, sondern Emma, so wie sie sich später selbst getauft hat - doch dazu kommen wir später, denn zuerst muss man den Grund kennen, weshalb sie ihren Namen geändert hat. Ihre wirkliche Geschichte beginnt nämlich erst an einen tristlosen Freitag Abend am 10. November vor 11 Jahren. Natürlich wurde sie nicht an diesem Datum geboren, denn die junge Frau ist nun bereits 29 Jahre alt. Doch alles was zuvor gekommen ist, hat Emma für immer verdrängt. Es sind Erinnerungen an ein Leben, welches niemals ihr gehört hat. Die junge Frau hatte es sich nicht ausgesucht in einer Sekte zur Welt zu kommen, als eine von 7 Geschwistern. Sie hatte ihr Leben nicht in die Hand “Gottes” legen wollen, so wie ihre Eltern es ihr in die Wiege gelegt hatten. Doch war sie so erzogen worden - abgeschieden von der Außenwelt, irgendwo abseits auf einer Farm in Kansas. Sie hatte nichts außer einer strengen religiösen Erziehung kennen gelernt. Sie hatte niemals eine Ahnung wie es sich anfühlen würde, ein ganz normales Leben zu führen. Mary wurde gedrillt und zu einer ahnungslosen, naiven Teenagern großgezogen. Niemals hätte “Mary” gegen die Regeln verstoßen oder an ihrem Glauben an Gott in aller Öffentlichkeit gezweifelt.Sie war ein Vorzeigebild für ihre Geschwister gewesen, die gute Seele der Familie die immer alles “richtig” gemacht hatte. Sie hatte alles getan, um ihre Familie stolz zu machen, auch wenn sie tief in ihr drin wusste, dass dies nicht ein Leben war, wessen sie haben wollte. Der drang nach Freiheit, war immer da gewesen, doch Mut - diesen hatte sie nicht besessen. Doch plötzlich veränderte sich alles, als Maria eines Abends von der Schule nach Hause kam. Es war ein normaler Tag gewesen und wie immer war die junge Frau direkt nach Hause, richtung Farm marschiert als sie die Schüsse aus ihrem Wohnhaus hörte. Gefolgt von schreien und einer Tür die Aufgeschlagen wurde. Ihr vier Jahre älterer Bruder Tobias, kam blutüberströmt nach draussen gerannt - er schrie sie an, packte die völlig schockierte 15 Jährige am Arm und zog sie danach in den alten Pick up. Maria hatte sich nicht rühren können und hatte ihren Bruder nur stumm angesehen, bevor sie endlich ihre Gedanken hatte ihn Worte fassen können. "Hast du sie umgebracht?"
Worte die auch noch Jahre später immer wieder in ihren Gedanken wieder hallten, Worte auf die sie nie eine Antwort bekommen hatte. Tobias und Emma waren geflüchtet und danach mehrere Monate ständig unterwegs gewesen. Mal ein paar Wochen da und dann da, sie hielten überall an wo Tobias einen Job finden konnte um das nötigste Kleingeld für Essen und Kleidung zu kaufen. Der eingeschlossene Vogel war endlich frei , doch war sie das wirklich? Emma entdeckte zwar eine neue ihr völlig Fremde Welt kennen, doch sie war weg von zu Hause, und war gezwungen schreckliche Dinge zu tun um irgendwie überleben zu können. Sie hasste ihren Bruder für sein schweigen und doch hatte sie es nicht übers Herz gebracht ihn zu verlassen. Bis an jenem Abend als sie Cory an einem Konzert kennen lernte. Der Gitarrist, hatte sie gleich in seinen Bann gezogen und Emma hatte sich hals über Kopf in ihn verliebt. Sie dachte damals diese Liebe sei das Wahre und stärker als die für ihren Bruder uns so beschloss sie ihn zu verlassen. Sie ging mit Cory und seiner Band auf Tour mit und Emma hatte zum ersten Mal das Gefühl, endlich frei sein zu können.
Doch wie sagt man so schön? Für die Freiheit bezahlt man einen hohen Preis und diesen hatte sie auch bezahlen müssen. Mehrere Jahre verbachte sie an Cory's Seite, lebte den Traum eines jeden Mädchens - feierte wilde Partys und zog durch ganz Amerika mit der Band. Doch mit der Zeit, begann auch die Liebe zu schwinden, Drogen und wilde Partys übernahmen den Alltag und sehr schnell fand sich das einst so religiöse Mädchen in einem Teufelskreis wieder. Sie wusste, dass Cory sie nicht mehr liebte, irgendwann stritten sie sich nur noch ständig und Emma versuchte immer mehr Zuflucht im Drogenkonsum zu finden. Bis es sie eines Abends genug hatte als Cory wieder einmal seine Hand erhob und sie schlug. Sie hatte an ihren Bruder denken müssen und was er wohl von ihr denken würde, sie in diesem Moment so zu sehen. Nur noch ein Schatten ihrer selbst, packte Emma schliesslich ihre Tasche, klaute einen alten Pick up und fuhr einfach los.
Die Seuche brach 2 Jahre später aus, als Emma in Washington war und ihr Leben endlich wieder im Griff hatte, nachdem man sie an einer Kunstschule angenommen wurde. Wieder war sie auf der Flucht, wie Jahre zuvor. Doch dieses Mal schien es keinen Ausweg von dem Albtraum zu geben, dieses Mal musste sie wohl durch die Hölle hindurch um zu überleben. Ein Jahr wahr Emma umhergezogen und hatte gelernt auf sich selber aufzupassen, bis sie jedoch eines Abends auf ein ihr zu all zu bekanntes Gesicht stiess. Cory. Wie gross lagen die Chancen das sie den Mann noch einmal sehen würde? Gleich 0 und dennoch hatte er sie in einer kleinen Gruppe zu der sie gestossen war, gleich erkannt. Er hatte ein lächeln im Gesicht gehabt und sie in eine Umarmung gezogen. Ihr zugeflüstert das er sie niemals vergessen hatte und das sie wie ein Geschenk des Himmels war. Emma wollte gehen doch er bat sie zu bleiben. Sie blieb vorerst bei der Gruppe, hatte sich schliesslich doch von ihm überreden lassen, denn er war doch nach so langer Zeit jemand der sie aus ihrem alten Leben kannte. Als Cory sie jedoch einige Tage später in sein Zimmer dränge und die Türe schloss, konnte sie so etwas wie hass in seinen Augen sehen. Er schrie sie an, sagte ihr dass sie sein ganzes Leben versaut hatte als sie gegangen war und sie nun dafür zahle müsse. Sie hatte gekämpft oh ja, sie hatte alles getan um zu verhindern das er sie auf das Bett warf und dort festhielt, doch er hatte schliesslich den Kampf gewonnen. Wie ein Haufen Elend hatte er sie zurück in dem kleinen Raum gelassen. Sie hatte danach nicht gezögert ihm eine Kugel in den Kopf zu schiessen als er vor seinen Kumpels am Lagerfeuer angab und über sie lachte. Cory McKree hatte genau dass verdient und nicht mehr und nicht weniger. Emma war nicht mehr die junge Frau von damals gewesen und dieses Mal hatte sie endlich den Schritt gewagt den sie schon vor langer Zeit hätte tun sollen. Ihren Rucksack geschultert brach die junge Frau also erneut auf, doch dieses Mal führte der Weg sie zu einem alten Hotel. Vor 7 Monaten jedoch, wusste Emma nicht das sie den Weg nicht alleine zurücklegen würde.